Kleine Delikte werden im Zweiten Weltkrieg als Kriegswirtschaftsverbrechen geahndet und oftmals mit Höchststrafen belegt. Gegen den Algerier Salem Ammamouche verhängt das Sondergericht IV in Berlin im April 1945 ein Terrorurteil: Wegen der Beschaffung und des Vertriebs von gefälschten Lebensmittelkarten wird Salem Ammamouche gemeinsam mit sechs weiteren Angeklagten zum Tode verurteilt. Er wird am 18. April 1945 in Berlin Plötzensee hingerichtet.
Das französische Wort "mouche" in seinem Namen lässt sich unter anderem mit "soldat noir" oder "Schwarze Soldatenfliege" übersetzen. Ein Indiz für die koloniale Verballhornung von Namen arabischer Kolonisierter in Nordafrika durch die französischen Besatzer.